Sommerlieder
Geh aus mein Herz
Geh aus mein Herz, und suche Freud
in dieser schönen Sommerzeit
an deines Gottes Gaben!
Schau an der schönen Gärten Zier,
und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben,
sich ausgeschmücket haben.
Die Bäume stehen voller Laub,
das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide;
Narzissus und die Tulipan,
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide,
als Salomonis Seide.
Die Lerche schwingt sich durch die Luft,
das Täublein fliegt aus seiner Kluft
und macht sich in die Wälder;
die hochbetagte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder,
Berg, Hügel, Tal und Felder.
Die Glucke führt ihr Völklein aus,
der Storch baut und bewohnt sein Haus,
das Schwälblein speist die Jungen,
der schnelle Hirsch, das leichte Reh
ist froh und kommt aus seiner Höh
ins tiefe Gras gesprungen,
ins tiefe Gras gesprungen.
(weitere wunderbare Strophen siehe Evang. Gesangbuch S. 882 ff)
Text: Paul Gerhardt 1653 Melodie: August Harder vor 1813