Frühlingsgedichte
Ei, Juchei! Kommt herbei!
Suchen wir das Osterei!
Hier und dort, immerfort
und an jedem Ort.
Ist es noch so gut versteckt,
endlich wird es doch entdeckt.
Hier ein Ei! Da ein Ei!
Bald sind's zwei und drei.
H.H. von Fallersleben
Ostergedicht für Kinder
Ein kleines Häschen hoppelt munter
den Wiesenweg ins Tal hinunter.
Den Schnauzbart hat es keck gestriegelt
und auch die Ohren aufgebügelt.
Die Augen leuchten voller Wonne,
das Hasenfell glänzt in der Sonne.
Fröhlich grüßt es seinen Vetter:
„Na, ist das nicht ein Hasenwetter?“
Und lachend meint es zu der Maus:
„Komm doch aus deiner Höhle raus!“
Die Weidenkätzchen blicken stumm
sich nach dem muntren Häschen um,
wie’s über Stock und Stein da fegt
und hundert Purzelbäume schlägt.
„He!“ staunt der Maulwurf. „Was ist los?
Warum strahlst du denn heute bloß?“
Und auch das erste Osterglöckchen
winkt ihm mit seinem gelben Röckchen:
„Ach, Häschen halt doch einmal an,
damit ich dich was fragen kann!“
Da bleibt der Hase endlich stehn.
„Ja, Freunde, könnt ihr denn nicht sehn?
Das Eis ist weg, der Schnee ist fort,
die Vögel zwitschern hier und dort -
Ostern ist es, Ostern, Leute!
Das Osterfest beginnt doch heute!“
Brigitte Blobel
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)
Frühlingslied
Leise zieht durch mein Gemüt
liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus, bis an das Haus,
wo die Blumen sprießen.
Wenn du eine Rose schaust,
sag, ich lass sie grüßen.
HEINRICH HEINE
Der Storch
Hurra, der Storch ist da,
zurück aus Afrika.
jetzt heißt es für den Hasen,
für Frosch und Maus im Rasen,
für Schlange, Vogel: Horch,
da naht der Jäger Storch!
Mich freut, kommt er gezogen
mit weitem Segelbogen,
um schwapp - mit Wasserhuschen
die Brut im Nest zu duschen.
Brauch keinen Wecker mehr.
Das Wecken regelt er.
Sein Klappern auf dem Dach
macht mich frühmorgens wach.
Werner Lindemann
Einzug des Frühlings
Der Wind schlägt die Trommel,
radommel, radommel,
die Sonne den Gong,
bambong, bambong.
Narzisse trompetet,
der Starenmann flötet,
der Frühling zieht ein,
der Frühling zieht ein.
Albert Gabriel
Ostergruß
Am Bach, wo die Weidenkätzchen stehn',
hab' ich das Osterhäschen gesehn'!
Es lief davon, als es mich sah.
Ob es vor mir erschrocken war?
Plötzlich habe ich etwas entdeckt!
Was hat es nur hinter den Weiden versteckt?
Ein Körbchen voll Eier, bunt und fein.
Die sollen für uns Kinder sein!
Osterhäschen im grünen Gras -
vielen Dank für den schönen Osterspaß!
Helga Müller
Ich bin ein kleiner Hase
1. Ich bin ein kleiner Hase mit einer hübschen Nase.
Bin Eierfabrikant, werd` Osterhas` genannt,
werd´ Osterhas` genannt.
2. Kannst ruhig auf mich warten. Ich komm in jeden Garten.
Bald bin ich auch bei dir, mit meinen Eiern hier,
mit meinen Eiern hier.
3. Doch willst du mich entdecken, dann werd` ich mich verstecken.
Denn kein Kind soll mich sehn. Das kannst du doch verstehn?
Dann wär`s nur halb so schön!
Das Blümchen
Ein Blümchen schläft im Garten
tief in der Erde Schoß.
Der Regen klopft und weckt es:
Wach auf und werde groß!
Das Blümchen reckt und streckt sich,
wächst hoch und schlank hinauf!
Die Sonne kommt und wärmt es,
bald blüht sein Hütchen auf.
Da freut sich unser Blümchen.
Es wiegt sich froh im Wind.
Und schwenkt sein gelbes Hütchen
und grüßt ein jedes Kind.
Anne Geelhaar
Die Raupe Ursula
Ref.: Ich bin die Raupe Ursula und knabber hier und knabber da. Ich bin die Raupe Ursula und knabber hier und knabber da.
1. Ich fresse viel von dem Salat und ich bin immer noch nicht satt. Komm her und häng dich hinten dran, damit ich weiter wachsen kann.
Ref.: Ich bin die Raupe Ursula… ´
2. Wenn jeder bringt was er noch hat, dann wird ich endlich richtig satt.
Komm her und häng dich hinten dran, damit ich weiter wachsen kann.
Ref.: Ich bin die Raupe Ursula…
3. Jetzt bin ich satt und ruh mich aus, und spinn mich ein ins kleine Haus.
Und ist mein Haus auch noch so klein, ich schlafe sanft und friedlich ein.